Hallo,
in einem Thread in der Rubrik "Interieur" wurde gefragt, wie man Kratzer aus Kunststoff wieder "herausbekommt".
Aufbereiter haben dafür entsprechende "Stempel" die der Struktur des Kunststoffes gleichen, erwärmen diesen, und prägen die Struktur wieder in den Kunststoff ein.
Für alle, die ihre Kunststoffe am Fahrzeug mit "Bordmitteln" wieder auf "Hochglanz" bringen möchten, habe ich nachstehend ein paar persönliche Tipps.
Eines meiner Hobbys ist die Fahrzeug- Innen und -Außenpflege meiner beiden US-Cars. Aber die Fahrzeugpflege ist ja nicht fahrzeugspezifisch....
Ich persönlich unterscheide hier 3 mögliche Kunststoff-Arten an meinen Fahrzeugen, die ich mit unterschiedlichen Mitteln "behandle":
1. "Harter" Kunststoff im Außenbereich
2. "Harter" Kunststoff im Innenbereich
3. "Weicher" Kunststoff im Innenbereich
1. Beginnen wir mit dem "harten" Kunststoff im Außenbereich, wie z.B. Frontlippe/Spoiler, Seitenschweller, Heckschürze, die ja beim Kona < 2021 auch aus Kunststoff sind.
Als erstes reinige ich diese Kunststoffe, zusätzlich nach der Fahrzeugwäsche, mit folgendem Kunststoffreiniger von Nigrin
Da diese Art von Kunststoff meistens rau und "porös" ist, kann sich auch Schmutz in den Poren festsetzen, der am besten einem Kunststoffreiniger entfernt werden kann.
Natürlich verwende ich diesen Reiniger nicht nach jeder Fahrzeugwäsche. Nur, wenn ich den Kunststoff, so 1 - 2 Mal im Jahr, "pflege".
Hierfür sprühe ich den Kunststoffreiniger auf einen kleinen Schwamm und reibe damit den Kunststoff ab. Danach reibe ich noch mal mit einem hellen Microfasertuch nach. Ich werdet erstaunt sein, was mit dem Kunststoffreiniger noch "rausgeht.
Oft werden dann an den Kunststoffteilen kleine Kratzer und Schrammen sichtbar. Ich habe z.B. dunkelgrauen Kunststoff außen. Um Kratzer und Schrammen zu kaschieren, verwende i
Nigrin Kunststoff Aufbereitung grau/schwarz
Dazu mische ich aus beiden Farben genau den Farbton, den mein Außenkunststoff hat. Dabei genügt es, eine geringe Menge von der zähen Flüssigkeit, z.B. in einem kleinen Deckel, zu vermengen. Dann trage ich Emulsion mit einem DÜNNEN Pinsel auf/in den Kratzer im Kunststoff auf.
Nach dem Trocknen kann die Stelle dann, wie später beschrieben, einfach mit versiegelt werden.
So, nachdem der Kunststoff im Außenbereich jetzt gereinigt und "ausgebessert" ist, können wir mit der Pflege bzw. Versiegelung beginnen.
Hier gibt es die "einfache" und schnelle Möglichkeit oder die etwas aufwändigere aber dafür länger anhaltende Möglichkeit, wie es halt immer so ist.
Wer sich nicht viel Arbeit machen und wer schnell ein super Ergebnis möchte, auch bei schon ausgeblichenen Kunststoffen im Außenbereich, dem kann ich vorbehaltslos den
empfehlen. Da der Restorer aus einer weißen milchigen Emulsion besteht, also selbst keine Farbe hat, kann man mit ihm jegliche Art von Kunststoff und Plastik behandeln, unabhängig von der Grundfarbe.
Aus einem verblichenen grauen Kunststoff wird im Handumdrehen wieder ein matt glänzender dunkelgrauer Kunststoff. Ich habe damit schon öfters Neuerwerbungen von Freunden, die schon in die Jahre gekommen waren (die Fahrzeuge), wieder auf Vordermann gebracht.
Ich persönlich versiegle meine Außenkunststoffe immer am Saisonbeginn einmal mit
Liquid elements ECO Shield High End Keramikbeschichtung
Da die Keramik-Versiegelung flüssig und transparent wie Wasser ist, hinterlässt sie keinerlei Rückstände auf dem Kunststoff.
Ich gebe etwas, nicht zu viel, Versiegelung auf einen kleinen Schwamm und reibe damit die Kunststoffteile ein. Nach einer kurzen Trockenzeit wische ich einfach noch mal mit einem Microfasertuch drüber, fertig. Das dauert insgesamt für das gesamte Fahrzeug keine halbe Stunde.
Die Ceramic-Versiegelung versiegelt die poröse Oberfläche der Außenkunststoffe nachhaltig, so dass sich Schmutz und Dreck nicht so "festhalten" kann und damit auch leichter abwaschbar ist. Der Kunststoff schimmert dann auch leicht seidenmatt, was sehr gut aussieht.
Ich bin auf Treffen schon oft gefragt worden, womit ich meine Folien-Streifen pflege, da diese in der Sonne immer so schön "schimmern".
Die Antwort lautet: Meine Streifen pflege ich mit:
Das Paint Protect hat eine eher "ölige" Konsistenz, so wie z.B. Teakholz-Öl. Ich gebe ein paar Tropfen auf einen Applikator und reibe damit leicht über meine Folie.
Ich habe, auf meinen beiden US-Cars, Streifen der Folie "3M Black brushed metalic". Diese haben eine "gebürstete" Optik, also viele kleine "Vertiefungen".
Durch die transparente Konsistenz des Paint Protects gibt es keinerlei Rückstände an den Kanten oder auf der Folie. Einfach dünn einreiben, trocknen lassen und dann mit einem Microfasertuch leicht nachwischen. Das schützt die Folie vor UV-Strahlung, Umwelteinflüssen etc.
2. Harter Kunststoff im Innenbereich
Harten Kunststoff findet man im Innenbereich unten an Sitzverkleidungen, den Rückseiten der Fahrer- und Beifahrersitze, sowie an den Schweller- und Türbereichen.
Für harten Kunststoff im Innenbereich nehme ich ausschließlich
wie schon oben beschrieben. Hier überzeugt mich einfach die einfache Handhabung und das tolle Ergebnis.
3. Für weiche Kunststoffe im Innenbereich, wie Armaturenbrett, Türverkleidungen etc. die nach der "Behandlung" ihre matte Optik beibehalten sollen, nehme ich entweder
oder
Das ist im wahrsten Sinne des Wortes "Geschmackssache" denn das Koch Chemie Produkt riecht sehr angenehm nach Kirsche. Aber keine Angst, das hält nicht lange vor und ist auch nicht zu aufdringlich...
Falls Interesse an einem Beitrag meinerseits zum Thema "Lackpflege" besteht, kann ich zu diesem Thema gerne noch einen zusätzlichen Beitrag einstellen.
Für Rückfragen stehe ich immer gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Marshal
