Aktuelle Ladepreise eher "Abzocke" ?

  • Auch die Baukosten für einen ladepark mit rund 300.000€ sind nicht besonders.

    Na ja, soviel kostet ja wohl alleine die Trafostation.

    Nimmt man die Gesamtkosten, liegen wir wohl eher bei knapp einer Millionen und das ohne Dach 😱

    Auch wenn das über längere Zeit abgeschrieben wird, muß es aber doch sofort finanziert werden und es wird ja in ganz Europa massiv ausgebaut.

    Dem entgegen steht tatsächlich, wie von Dir richtig angemerkt, das z.b. EnBW finanziell auf eines der besten Ergebnisse der Firmengeschichte zurückblicken kann.

    Wenn man also alles zusammen betrachtet, wird die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen liegen 🤔

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  • Ja, ich habe im Video oft FastForward genutzt, war mir zu lang. Nehmen wir halt ne Mio. Davon werden Teile jeweils unterschiedlich lange abgeschrieben, bekommen wir hier nicht berechnet. Nehmen wir 15 Jahre an. Also ne Mio durch 180 Monate. Sind aufgerundet 6000,- Aufwand pro Monat. Aufgerundet wegen Zinsen oder Kapitalerlösen.


    Sagen wir, die Schnellader machen 150kW und sind in so einem Park (6-18 Säulen) in Summe 10h am Tag belegt. Das macht in 30 Tagen 45000 kWh verkaufte Energie.


    Umgerechnet sind das weniger als 15ct pro kWh für die Investition. Ich glaube, monatlich wird in solchen Parks eher 6-stellig Energie verkauft.

    (Meines Erachtens habe ich insgesamt recht konservativ überschlagen.)


    Der Strom hat an der Börse in 2022 mal über 10ct gekostet. Im Jahresmittel 2023 etwa 9ct, dieses Jahr weniger.

    Ein Problem der Verkaufspreise ist sicherlich der geografisch unterschiedliche Einkaufspreis. Für zeitabhängige Tarife kann man auch gute Gründe finden. Als Abnehmer der Größe schätze ich mittels Leistungsmessung einen maximalen Preis von 20ct pro kWh.


    Als Betriebskosten kommen zusätzlich das Grundstückkauf (war das mit drin?) oder Miete, Personal für Störungen, dazu noch Gemeinkosten für Verwaltung, IT, Arbeitssicherheit, IT-Sicherheit, Datenschutz usw.


    Die meisten Kosten werden monatlich (nicht je kWh) umgelegt. Man zum Berechnen des VK also die verkaufte Energie im Voraus schätzen und auf diese Schätzung die Kosten anwenden, dann den Aufschlag machen. Verkauft man mehr als geschätzt verringern sich die Kosten (pro kWh) und der Erlös steigt.


    Ich sage sicher NICHT, dass die Betreiber, hier IONITY, regelmäßig unmöglich hohe Preise nehmen! Ich behaupte jedoch, dass der genannte Volvo-Preis mit 40ct kein Verlustgeschäft ist. Bei rund 50ct sollten in jedem Fall Gewinne entstehen. Die 79ct adhoc wurden für mich in keiner Weise argumentiert. Wie sagt der nette Mensch: "Die bezahlt doch eh keiner". Ich erweitere "...der sich damit beschäftigen will".

    Die Aussage des GF "Durch die Verträge werden sehr interessante Preismodelle (im Gegensatz zur Tanke) möglich" erfordert die Frage: Interessant für wen?


    Aber wie gesagt, alles nur meine Meinung und jeder mag sich seine eigene Bilden. Möglicherweise haben die Anbieter in den letzten Jahren auch einfach ordentlich drauf gelegt und wollen jetzt erst Geld verdienen.


    Die großen Preis-Spannen zu adhoc finde ich durch das NextMove Video bezüglich der B2B Preise besser erklärt als durch die Präsentation der Kosten bei CarManiac.

    Und auch Respekt an IONITY, die haben da einen ordentlichen Job gemacht und eine gute Entwicklung hinter sich. Keine Frage.


    PS: Vielleicht sollte ich mich raushalten als alter Heimlader :) Bin eher BWL-mäßig geprägt und sehe so Beiträge immer kritisch.

    Kona EV 2021 150kW, Dark Knight, mit alles ohne Zwiebeln Glasdach

  • Bin eher BWL-mäßig geprägt und sehe so Beiträge immer kritisch.

    Das finde ich auch vollkommen legitim 🤔

    Aber wie hier auch schon kritisch angemerkt wurde soll so ein Ladepark ja auch Gewinne erzielen und die werden hier sicherlich auch gemacht.

    Jedoch bei Ionity von Abzocke zu reden, kann ich nach diesem Bericht nicht mehr guten Gewissens unterschreiben.

    Es handelt sich definitiv um hohe Preise, aber für die bekomme ich bei Ionity auch ordentlich was geboten 😜

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  • rubberduck

    Dann solltest du dein Rechenbeispiel mal für eine Amortisationsdauer von 8 Jahren rechnen und die Auslastung auf 15-20% als Durchschnittswert schätzen.

    Da du ja nur einen kleinen Ladepark rechnest (8x150kWh) hast du einen Flächenbedarf von ca. 500m² (bei uns in der Ecke im Gewerbegebiet zu je 1400 € je m²)

    1 Ladesäule liegt so um die 30.000€ zzgl. Montage - davon werden 4 Stück benötigt

    Deine Trafostation wird tatsächlich so um die 300.000€ kosten

  • soll so ein Ladepark ja auch Gewinne erzielen und die werden hier sicherlich auch gemacht.

    sicherlich nicht zuletzt durch Abschreibungen, kA ob's für besonders 'saubere' Anlagen da extra was gibt...

    endlich BEV-'Neuling' seit 3/24:

    Kona Style 8/20 (vFL), 64kWh, dark-(k)night, Navi- und Assistenzpaket, el. Heckklappe, abn. AHK, Frunk+Haubenlift - und viiiele Umbauideen :)

  • Die Anbieter sind keine Samariter und wollen / müssen Gewinn erwirtschaften.

    Allerdings sind Energieanbieter ( wenn sie dann noch selbst produzieren ) sicherlich keine die von Insolvenz bedroht sind sondern seit Jahren kräftig verdienen.


    Hier wird Geld verdient und das nicht grad wenig, oder warum ist der Sprit an BAB immer teurer im Vergleich?


    Der Ausbau wurde doch mit Sicherheit auch mit etlichen Steuermillionen Subventioniert.

    Es ist zum Kot*en das Gewinne behalten und Verluste der Steuerzahler übernimmt.


    Mir ist klar das es Vorab Steuerliche Anreize braucht damit ein Netz ähnlich der Tankstellen entsteht.


    Der Vorteil ist Moment ganz klar bei der Heimischen Wallbox, da sie zumindest für einen klar definierten Zeitraum, Kosten relativ sicher kalkulieren lässt.


    Wenn allerdings sich das Prinzip wie bei den Tankstellen duchsetzt, mit Wechselnden Preisen je nach Tageszeit, dann Gute NAcht.

  • Dann solltest du dein Rechenbeispiel mal für eine Amortisationsdauer von 8 Jahren rechnen und die Auslastung auf 15-20% als Durchschnittswert schätzen.

    Das ist genau das, was ich schrieb: Je kürzer der RoI (Amortisationszeitraum), desto teurer wird natürlich der Strom. Die Auslastungs-Annahme ist der dicke Kalkulationsschlüssel, um die monatlich fixen Kosten auf die verkauften Einheiten umzurechnen. Zum RoI: Früher haben Unternehmen eher langfristig gedacht und die erwartete Nutzungsdauer auch für die Kalkulation genutzt. Heute wird ein GF nach vier Jahren Dienstzeit bewertet und steht nur dann gut da, wenn er in der Zeit eine gute Bilanz vorweisen kann. Die Unternehmen selbst sind wachstumsorientiert und wollen, teils für die Aktionäre, eine möglichst kurze Zeit fürs RoI. Nenne es wie Du willst, je kürzer die Zeit für den Kapitalrückfluss angesetzt wird, desto geldgeiler ist das Unternehmen. Denn nach der Zeitspanne sind die Erlöse abzüglich Beschaffung und Verwaltungskosten dann Reingewinne. Einen Trafo und Tiefbau nach 8 Jahren bezahlt haben zu wollen ist unrealistisch. Für die Ladesäule sicher realistisch.


    Der Ausbau wurde doch mit Sicherheit auch mit etlichen Steuermillionen Subventioniert.

    Das dachte ich bisher über IONITY auch, es ist aber nicht so. Es gab einen gewissen Anteil von Subventionen, den andere Anbieter genauso bekommen haben. Der war nicht wirklich hoch.


    Wenn allerdings sich das Prinzip wie bei den Tankstellen duchsetzt, mit Wechselnden Preisen je nach Tageszeit, dann Gute NAcht.

    Das wird meines Erachtens kommen, so wie es Tesla bereits tut. Damit kann man die Auslastung und Überlastung der Ladeparks steuern und auch auf die im Tagesschnitt schwankenden Energiekosten reagieren.

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  • Um nochmal auf die neuen EnBW Preisgestaltung zu sprechen zu kommen.

    EnBW plant, in der mobility+ App einen Preisfilter zu integrieren, wodurch nur noch Ladesäulen angezeigt werden, die das persönliche Preislimit nicht überschreiten.

    Hat schon jemand diesen Filter in der App gefunden, respektive kann mir sagen, wie ich die App updaten kann um den neuen Filter zu integrieren 🤔

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  • Früher haben Unternehmen eher langfristig gedacht....

    Selbst der weiß-blaue Freistaat rechnet bei Investitionen in vermietete Gebäude mit einer RoI von maximal 10 Jaren - Die Annahmen dürften also nicht so falsch sein.

    Die nicht unproblematische Auslastung der Ladesäulen ist der bundesweite Durchschnitt der von den Betreibern stammt und sicher nicht für jeden Standort zutrifft aber sicherlich eine gute Kalkulationsgrundlage darstellt, die auch Geldgeber überzeugen wird.

  • Selbst der weiß-blaue Freistaat rechnet bei Investitionen in vermietete Gebäude mit einer RoI von maximal 10 Jaren

    Was unweigerlich zu Mietwucher führt. Der "normale" Bewertungsfaktor für Mietobjekte liegt bei 20-30 Jahren. Glasfaserinfrastruktur ist ein anderes Beispiel. Der RoI ist auf Jahrzehnte gerechnet. Bei 10 Jahren oder weniger würden wir als Verbraucher keinen Internet-Vertrag unter 100€ bekommen.


    Für mich ist das gut jetzt, wir dürfen alle unsere Meinung haben und hoffentlich regelmäßig kontrollieren :)

    Mache ich zumindest und bin auf die Infos bezüglich Ladepark-Förderungen gestoßen.

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